Infektionen mit Humanen Papillomviren zählen zu den am häufigsten sexuell übertragenen Viruserkrankungen. Meist treten harmlose Hauterscheinen auf oder Warzen bilden sich aus.
In seltenen Fällen können Humane Papillomviren auch an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt sein oder andere bösartige Veränderungen auslösen.
Bei der Geburt können Humane Papillomviren von der Mutter auf das Kind übertragen werden.
HPV Testung
Humane Papillomaviren (HPV) sind weltweit verbreitet. Zumindest 80 % aller Frauen und Männer infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Persistiert eine Infektion mit onkogenen Viren, so kann es zu intraepithelialen Neoplasien und in Folge auch zu invasiven Karzinomen kommen. Die Übertragung der Viren erfolgt in den meisten Fällen im Rahmen einer sexuellen Übertragung.
Folgenden Gruppen sollen eine HPV-Vorsorgeuntersuchung angeboten werden:
- Frauen ab dem 30. Lebensjahr.
- Kein routinemäßiger HPV-Test vor dem 30. Lebensjahr
- Verwendung eines spezifischen HPV 16/18/45 Testes ab 25 möglich
- Frauen mit einer HPV assoziierten Anamnese (Z.n. PAPIII+, Konisation, Kondylomen, VIN, AIN,
- Partner/Partnerin mit HPV assoziierter Erkrankung)
- Frauen ab 30 bei Erstkontakt in der Sprechstunde, insbesondere wenn die letzte
- Vorsorgeuntersuchung mehr als 2 Jahre zurückliegt
- Frauen, bei denen aus welchen Gründen auch immer fraglich ist, ob sie die jährliche
- Vorsorgeuntersuchung einhalten.
HPV Impfung
Die HPV-Durchimpfungsrate In Österreich ist auf einem zu niedrigen Niveau da erhält nur jedes zweite Kind zum empfohlenen Zeitpunkt die Impfung.
Seit 01.02.2023 steht die 9 valente Humane Papillomaviren (HPV) Impfung allen ohne unterscheid des Geschlechts vom vollendeten 9. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenfrei zur Verfügung; es sind zwei Impfdosen erforderlich.
Ab dem vollendeten 21. Lebensjahr wird die Impfung für einen gleichwertigen Individualschutz in einem 3-Dosen-Schema empfohlen.
Weiters wird eine Impfung nach erfolgter Behandlung einer HSIL (CIN 2, 3) sowie eines Zervixkarzinoms z.B. FIGO IA1, welches nur durch Konisation behandelt wurde, empfohlen. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) und die Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS) übernehmen für Frauen nach Konisation wegen hochgradiger zervikaler intraepithelialer Dysplasien (HSIL bzw. CIN 2-3) bis zum 45. Lebensjahr die Kosten für die HPV-Impfung
Nach aktuellem Wissenstand ist man nach vollständiger Grundimmunisierung geschützt.
Aktualisierung HPV-Leitlinie 2023